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    10.02.2025

    Die EZB, der Zins und die Kapitalmärkte

    Prof. Dr. Florian Stapper zu den Zinssätzen der EZB als Steuerungsinstrument des Geldverkehrs im EXIS|TENZ Magazin für Finanzen, Restrukturierung, Sanierung und Wirtschaft:

    Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt zwei wichtige Ziele. Hauptziel ist die Preisniveaustabilität mit einem Ziel für die Inflation (in der Praxis sind das meist 2 %). Zweites Ziel ist eine ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung. So soll eine Rezession verhindert werden. Diese Ziele steuert die EZB, indem sie den Preis für verliehenes und entgegengenommenes Geld erhöht oder senkt und damit entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaft nimmt, denn teures Geld bekämpft eine Inflation und drosselt die Wirtschaft und billiges Geld fördert die Wirtschaft und begünstigt die Inflation. Der EZB-Rat steuert das Zinsniveau durch drei Leitzinssätze:

    • den Einlagensatz oder die Einlagenfazilität,
    • den Hauptrefinanzierungssatz und
    • den Spitzenrefinanzierungssatz.

    Der Einlagensatz oder die Einlagenfazilität ist der Satz, zu dem Banken überschüssige Liquidität kurzfristig bei der EZB parken können. Damit steuert die EZB den geldpolitischen Kurs. Zu den Konditionen des Hauptrefinanzierungssatzes können sich Banken Geld für eine Woche bei der EZB ausleihen. Mit diesem Satz kann die EZB Wachstumsimpulse geben oder senken. Der Spitzenrefinanzierungssatz ist der Zins, den Banken bezahlen müssen, wenn sie sich bis zum nächsten Geschäftstag Geld bei der EZB ausleihen wollen. Der EZB-Rat entscheidet alle sechs Wochen über die Höhe der Zinssätze.

    Material:

    • Artikel im EXIS|TENZ Magazin für Finanzen, Restrukturierung, Sanierung und Wirtschaft

    Autor

    Prof. Dr. Alexander Jacobi
    Prof. Dr. Alexander Jacobi